Medien arbeiten nicht erst seit gestern mit einer manipulativen Suggestion, die sich zumeist aus der Wahl des Titels, des Untertitels und des Bildes ergibt. Diese steht oft im starken Kontrast zur eigentlichen Berichterstattung und vermittelt den Lesern in Zeiten des „Überschriftenjournalismus“ zunehmend ein völlig falsches Bild von der Realität. Diese Methode der Manipulation lässt sich aktuell am Beispiel der jüngsten Berichterstattung über die Brandanschläge auf Fahrzeuge von PEGIDA Teilnehmern erläutern.

Die offiziellen Informationen

Der offizielle Pressemitteilung der Polizeidirektion Dresden zufolge, passierte am Montagabend in Dresden folgendes:

Gegen 19.45 Uhr ging ein Notruf bei der Polizeidirektion Dresden ein, wonach auf der Pieschener Allee mehrere Fahrzeuge brennen würden. Einsatzkräfte stellten letztlich elf beschädigte Fahrzeuge fest. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Bei den Fahrzeugnutzern handelte es sich in erster Linie um Teilnehmer der Versammlung des PEGIDA Fördervereins e. V. Angaben zur Schadenshöhe sind gegenwärtig nicht möglich.

Nach diesen vorliegenden Erkenntnissen gab es also offensichtlich Brandanschläge auf die Autos diverser PEGIDA-Demonstranten. Stellt man sich die Frage nach dem Motiv der unbekannten Täter, so kommt in diesem Zusammenhang in erster Linie ein Politisches in Frage.

Mit dem Wissen, dass die 300 Anti-PEGIDA-Demonstrationsteilnehmer, die den 4000 PEGIDA-Demonstranten an diesem Abend gegenüberstanden größtenteils dem links-autonomen Lager zuzuordnen sind, wird die Theorie von einer politisch motivierten Brandstiftung noch wahrscheinlicher. In zahlreichen Online-Portalen autonomer Kreise, wie „linksunten.indymedia.org“ weist bspw. der Autor „Nazi Autos brennen gut.“ seine interessierten Leser darauf hin: „Molotov-Cocktail bauen muss gekonnt sein!“.

Es ist gut und wichtig, dass sich die Leitmedien bei ihrer politischen Meinungsbildung dem Kampf gegen Extremismus verschrieben haben, jedoch fällt es ihnen anscheinend zunehmend schwer Extremismus auf beiden Seiten zu identifizieren. In der aktuellen Berichterstattung wäre es durchaus angebracht darauf hinweisen, dass es sich um einen oder mehrere „mutmaßlich linksextreme Täter“ handelt.

Die Extremismus-Doppelmoral offenbart sich gerne dann, wenn es einen neuen verachtenswerten Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft zu vermelden gibt und der Satz „Die Zusammenhänge deuten darauf hin, dass es einen rechtsextremen Hintergrund gibt“, niemals fehlen darf.

Die Berichterstattung der Qualitätsmedien

Schauen wir uns also einmal an, WIE die „Qualitätsmedien“ die Brandanschläge auf die Fahrzeuge der PEGIDA-Teilnehmer vermelden und ob auch hier der Hinweis „Die Zusammenhänge deuten darauf hin, dass es einen linksextremen Hintergrund gibt“ in der Berichterstattung inkludiert ist:

In der FAZ heißt es bspw. „Bei PEGIDA-Aufzug: In Dresden brennen Autos“:

"In Dresden brennen Autos" (Screenshot: FAZ)
„In Dresden brennen Autos“ (Screenshot: FAZ)

Aus dieser Überschrift, dem wichtigen Instrument eines Artikels, der natürlich den Inhalt des Artikels kurz zusammenfassen soll, wird dem Leser, dem bereits zuvor ein radikales Bild der Bewegung implementiert wurde beim Überfliegen suggeriert, es handele sich hier um Straftaten aus den Reihen der PEGIDA. Auch in der Unterüberschrift gibt es keine direkte Rücknahme der verdeckten Beschuldigung:

Wie jeden Montag ziehen die Pegida Anhänger durch Dresden. Am Rande der Demonstration werden Autos angezündet – dort wo die Pegida-Teilnehmer üblicherweise parken.

Auch an dieser Stelle scheint es für den voreingenommen Leser immer noch möglich, dass sich aufgrund des Parkplatzes viele „rechtsradikale und gewaltbereite“ PEGIDA-Demonstranten in der Nähe des Tatorts befunden haben und als Tatverdächtige in Frage kommen. Das es sich bei den angezündeten Fahrzeugen um die Autos der Pegida handelte, erfahren nur jene Leser, die sich dem eigentlichen Artikel widmen.

In der Online-Ausgabe von Die Welt wird dem Leser ein ähnlich verklärtes Bild der Ereignisse präsentiert. Hier heißt es in der Überschrift „Brennende Autos am Rande von Pegida-Demo“:

"Brennende Autos am Rande von Pegida-Demo" (Screenshot: Die Welt)
„Brennende Autos am Rande von Pegida-Demo“ (Screenshot: Die Welt)

In der Unterüberschrift suggeriert Die Welt nicht nur, dass alle PEGIDA-Teilnehmer „fremdenfeindlich“ seien, sondern auch eine Art spontane Selbstentzündung ihrer Autos:

Die fremdenfeindliche „Pegida“- Bewegung hat in Dresden erneut Tausende versammelt. Zugleich protestierten Hunderte Menschen gegen den Aufzug. Mehrere Autos nahe der Demo gingen in Flammen auf.

Es ist sicherlich die häufigste unbelegte Mär, die sich Die Welt hier bedient, wenn sie von den „allwöchentlichen Demonstration der islam- und fremdenfeindlichen „Pegida“-Bewegung“ schreibt. Es ist genau diese politische Strategie der Ausgrenzung und irrtümlicher politischer Radikalisierung, die die Menschen nach und nach zur Weißglut treibt und nach politischen Alternativen suchen lässt. Mit der Verwendung der Adjektive „islam- und zuwanderungskritisch“ würde man den PEGIDA Förderverein e. V. wesentlich präziser definieren.

Ist es nicht explizit die Vermeidung von pauschalen Urteilen, die man seitens der Leitmedien bspw. im Falle von kriminellen Flüchtlingen gegenüber den nicht-kriminellen Flüchtlingen von allen Seiten einfordert? Dennoch verstößt man selbst regelmäßig gegen die eigenen Grundsätze, in dem man Bürgerproteste wie die „Mahnwachen“ oder PEGIDA pauschal extremisiert und kriminalisiert.

Die Berichterstattung der übrigen Medien unterscheidet sich kaum von den exemplarisch dargestellten Artikeln und auch die Suche nach dem Hinweis, dass die Zusammenhänge auf einen linksextremen Hintergrund hindeuten ist vergebens.

"Brennende Autos nahe der PEGIDA-Demonstration" (Screenshot: SPIEGEL ONLINE)
„Brennende Autos nahe der PEGIDA-Demonstration“ (Screenshot: SPIEGEL ONLINE)

Einzig positiv herauszustellen sind die wahrheitskonformen Überschriften von Bild, sowie dem Tagesspiegel:

Doppelmoral ablegen, Extremismus verurteilen

Es ist inakzeptabel, dass sich in der Medienlandschaft eine Doppelmoral in Extremismus-Fragen etabliert hat. Die kollektive Suggestion und Manipulation der politischen Meinungsbildung ist unverantwortlich. In der Kombination von Über-, Unterüberschrift, sowie dem Bild von brennenden Autos wird der Eindruck vermittelt, Pegida-Demonstranten hätten die Autos angezündet. Nur diejenigen, die sich eigehender mit Medienmanipulationen und der links-autonomen Szene auseinandergesetzt haben, deuten den falsch dargestellten Zusammenhang auf Anhieb richtig.

Solche Text-Bild-Kombinationen sind klassische Formen propagandistischer Einflussnahme und dienen dazu die Anhänger von PEGIDA, die trotz aller legitimen Kritik an ihren Positionen, legal und friedlich demonstrieren, als Chaoten darzustellen.

Es darf nicht sein, dass Autos von Demonstranten angezündet werden, nur weil sie eine andere Meinung haben. Darüber hinaus müssen die Medien vermeintlich extremistische Taten auch als solche benennen, egal ob rechts oder links. Zudem sollten sie ihre meinungsbildende Funktion nicht für pauschale Hetze gegen friedliche Demonstranten missbrauchen. Und echte Antifaschisten sollten sich von linksextremen Chaoten, die anderen ihre Meinung mit Gewalt und Sachbeschädigung aufzwingen wollen, abgrenzen!

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8 Kommentare zu "„Bei PEGIDA-Aufzug: In Dresden brennen Autos“: Über Medien, Doppelmoral und Extremismus"

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26. Januar 2016 18:35

Und wer zündet die Autos an……..bestimmt Leute von der Antifa

26. Januar 2016 19:13

das könnt ich mir auch gut vorstellen..und so paar gestörte Studenten..

26. Januar 2016 18:11

Richtig Herr Schmidt, aber echte Antifaschisten sind sehr selten geworden und dann auch über 85 Jahre. Alle Jüngeren missbrauchen diese Bezeichnung zur Tarnung ihrer eigenen faschistischen Einstellung.

26. Januar 2016 18:40

Aus politischen Gründen fremdes Eigentum zerstören ist Krieg. Soweit sind wir also schon? Auch wenns kein Asylantenheim war-das gehört schnellstens aufgeklärt.

26. Januar 2016 18:46

Es gibt noch echte. Aber die gehen mit diesen Chaoten nicht auf die Straße.

sonnenkönig
26. Januar 2016 20:55

diese autonomen Banden werden durch den Staat, durch Jusos, Antifa und sogar die Regierungsparteien geschützt ! Die selbe Taktik wie bei der Vertuschung von Straftaten der Ankömmlinge

27. Januar 2016 13:29

Allein bei der Überschrift kommt mir die Galle hoch. Damit wird erst einmal impliziert, „die Rechten haben wieder Krawall gemacht“, obwohl die Täter wohl aus der Linksextremen Fraktion kommen. Das wird aber nur ganz vorsichtig in Nebensätzen angedeutet. Das nennt sich dann objektiver Journalismus.

27. Januar 2016 19:10

Jede/r die/die sich fragt wie das nationalsozialistische System unter Hitler ohne die Gegenwehr der deutschen Bürger zur Machtentfaltung gelangen konnte soll sich das System Merkel als Paradebeispiel dafür ansehen: Gegensätzliche Meinungen werden unterdrückt und Demonstrierende alle als Nazis und Ausländerfeinde beschimpft! Der Rest des deutschen Volkes ist so dumm, dass es die Nummer abkauft und sich von der Schürung des Hasses gegen die eigenen Mitbürger anstecken und sogar so weit bringen lässt die Autos von Pegida-Anhängern in Brand zu stecken! Pfui Teufel! Leute, wo sind wir gelandet?

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