Der 22-jährige Bundespolizist, der seine Identität aus Angst vor Repressionen geheim halten möchte, ist seit sechs Monaten an den Flüchtlings-Brennpunkten Passau, Freilassing und am Münchner Hauptbahnhof im Einsatz und schildert seine Erfahrungen wie folgt:
Anfangs kamen noch eher Familien mit Kindern, die gebildet wirkten und Englisch sprachen. Inzwischen sind 95 Prozent der Flüchtlinge alleinstehende Männer. Die Hälfte der Leute haben keine gültigen Pässe oder Dokumente. Was wirklich passiert, bekommen die Leute nicht mit. […] In den letzten paar Monaten, habe ich genau EINE Strafanzeige gegen einen Deutschen geschrieben. Der Rest waren nur Flüchtlinge. Am Hauptbahnhof werden Frauen regelmäßig sexuell belästigt und bepöbelt. Wenn wir ein Platzverbot aussprechen, werden wir angeschrien: „You are not my police. You are a racist.“ Wenn ein Flüchtling bei der Kontrolle abhauen will, dürften wir ihn nicht mal festhalten. Das ist von oben vorgegeben. […] Wir brauchen stärkere Kontrollen, mehr Polizisten und mehr Rückhalt von der Politik. Sonst wird es irgendwann den großen Knall geben. Wenn er nicht schon da ist.